Lokale Agenda 21 Ökologie Ökonomie Soziales Dialog

Mit Mitteln der Kunst sollen die Ziele der Agenda 21 sichtbar gemacht werden.

Dabei muß nicht zwingend Neues geschaffen werden. Man möchte Orte betrachten, sehen was ist, nicht aus Leistungszwang weiter produzieren. Verbindliches soll gesucht und Wunden sollen erkannt werden. Besinnung, nicht Beschleunigung ist der Vorsatz.

Der Arbeitskreis fragt, was verbindet die Menschen von Wolfratshausen und Geretsried? In einem Gerüst gewachsener Verbindungen Wasser-Wege-Straße werden verschiedene Gruppen ihre Vorstellungen zu Technik-Mensch-Natur realisieren.

Waage

Während der Wolfratshauser Kulturtage fand am 18. Juli 1998 die Aktion "Waage" statt. Bei dieser Aktion hatten die Bürgermeister beider Städte eine im Ungleichgewicht befindliche Waage ins Gleichgewicht zu bringen.

Damit sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass beide Städte anstehende Probleme nur durch Miteinandersprechen, also nur gemeinsam lösen können. Auch das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Technik stand symbolisch hinter der Aktion, bei der Friedrich Hitzer die Erzählung "Der Jäger am Abgrund" von Dschinggis Aitmatow vortrug. Geschildert wird darin, was geschieht, wenn der Mensch sich gegen die Natur auflehnt.

Der Weg ist das Ziel

Im Oktober 1998 wurde eine weitere Aktion "Der Weg ist das Ziel" durchgeführt. Ziel dieser Aktion war, Verständnis und Mitgefühl mit der Schöpfung zu wecken, die Mauer des passiven Konsumverhaltens zu durchbrechen und Mut zu machen, neue Wege im Sinne der Agenda 21 zu beschreiten.

Dazu wurden entlang eines symbolischen Weges entlang der Isar im Naturschutzgebiet, an verschiedenen "Inne....Haltepunkten" Texte rezitiert, sowie bei einem Mandala aus Isarkieseln Aufmerksamkeit und Konzentration auf die vier Elemente gerichtet.

8-9-10

Vom 9. bis zum 11.Juli 1999 wurde die Kunstaustellung "8-9-10" in der Aula der Grund- und Hauptschule am Hammerschmiedweg, Wolfratshausen veranstaltet. Ein Motto gab es nicht.

18 Künstlerinnen und Künstler wollten sich und somit den Kunstkreis der Öffentlichkeit vorstellen. Auftakt der Ausstellung war eine Vernissage, zu der zahlreiche Besucher begrüßt werden konnten. Gefördert wurde die Ausstellung durch die Stadt.Wolfratshausen, das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen und die Firma Zapf Wohnen.

weltfragen

Zwei Wochen lang (6.10 bis 21.10.2001) standen in Wolfratshausen gelbe Plakate:
was kann ich wissen?
was muss ich tun?
was darf ich hoffen?
was ist der Mensch?

Neben Deutsch in zwanzig verschiedenen Sprachen. Sie riefen Verwunderung, Kritik, Zustimmung, vor allem aber Nachdenken hervor.
Die Idee stammte von Roland Kreuzer, der diese Aktion in weiteren fünf europäischen Städten (in Deutschland hatte sich noch ein Berliner Stadtteil beteiligt) fast zeitgleich durchgeführt hat. Die Aktion ist ein Beitrag zum "Europäischen Jahr der Sprachen 2001" gewesen und führte daher zur Förderung durch die Europäische Union.

Unterstützt wurde sie auch vom Kulturamt der Stadt Wolfratshausen. Und natürlich von Mitgliedern der Agenda 21: Plakate kleben, Plakate aufstellen, Kommentare einsammeln und diskutieren.

"Grundfragen" des menschlichen Seins nannte der Künstler seine Fragen, die um 1800 von Immanuel Kant formuliert worden waren und seither unter diesem Begriff in die abendländische Philosophie eingegangen sind.

Nur hatte Kant formuliert: "was soll ich tun?" Und diese unbewußte Veränderung der zweiten Frage führte teilweise zu skurrilen Diskussionsbeiträgen. Eine Wolfratshauser Bürgerin hatte den Fehler entdeckt und verlangte den Abbruch der Aktion, zumindest aber eine Entschuldigung. Nur, dem Kunstkreis ging es erst in zweiter Linie um Kant, der Sinn der Aktion bestand darin, uns alle zum Innehalten, zum Nachdenken zu bringen, auch sollten wir erkennen, dass diese Fragen für unsere Mitbürger anderer Nationalität von gleicher Bedeutung sind. Und dies wurde dann auch bei der Abschlussdiskussion, die von Pfarrerin Kirsten Jörgensen im Foyer der Firma Krämmel moderiert wurde, vom überwiegenden Teil der Zuhörer so gesehen.

 

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