Bericht der Wolfratshauser SZ
26.Januar 2004
Von Barbara Szymanski
"Auf die Unterstützung des Landkreises werden Sie immer zählen können", versprach stellvertretender Landrat Martin Bachhuber. Stellungnahmen zu kommunalpolitischen Themen oder finanziellen Problemen blieben diesmal eher außen vor: Die Lokale Agenda ließ sich feiern. Der wieclergewählte Sprecher Karlheinz Rauh erklärte, dass der Empfang ein ideales Umfeld für Gespräche sei. Er gab den Dank zurück an die Städte, die seit nunmehr sieben Jahren die Zukunftsplaner mit Rat und Tat unterstützten.
Zu den Sparvorschlägen der Staatsregierung bei den Schulen bezog Rauh nicht direkt Stellung. Nur so viel: Die Wettbewerbsfähigkeit beginne in den Klassenzimmern, nicht in hoch dotierten Entwicklungslabors. Mit Blick nach Berlin fragte sich Rauh, ob sich die Bundesregierung bei der Namenswahl Agenda 2010 von der Lokalen Agenda habe anstecken lassen. Dann aber verstehe er nicht, wie sie bei der Verkehrs- und Agrarpolitik handle. Von den Konzepten wirtschaftlichen Wachstums könne man sich verabschieden, sie seien kein Garant für Wohlstand für alle. Das Gebot der Stunde sei, soziale Gerechtigkeit zu wahren, so Rauh.
Das Motto "Weniger ist mehr" habe sich die Agenda zu eigen gemacht, sagte Bürgermeister Berchtold. Die Agenda rüttle Regierungen wach und setze sich "für die Zukunftsfähigkeit unserer Städte ein". Er könne sich keine besseren Vorsätze für dieses Jahr vorstellen, als den Kindern vorzuleben, sorgsam mit Energie und Rohstoffen umzugehen.
Grüße vom Geretsrieder Bürgermeister Hans Schmid überbrachte Gerhard Meinl. Das Lob für die Agenda "bestätige ich ganz mittelzentral", sagte der Zweite Bürgermeister: "So gehört sich das bei einem solchen Projekt." Besonders beeindrucke ihn das Coaching von Hauptschulabgängern mit einer Erfolgsquote von 80 Prozent. Meinl bedankte sich ausdrücklich dafür, dass die Agenda beharrlich bei der Stadtbuseinführung nachgefasst habe, auch als die Ansicht der Bedenkenträger mehrheitsfähig zu werden drohte, Der Stadtbus sei "ein sinnvolles und nachhaltiges Projekt".
Martin Bachhuber schloss sich den Lobreden an. Viel habe die Agenda vorangetrieben, etwa das Blockheizkraftwerk im Geretsrieder Schulzentrum. Und ohne sie hätte das Umweltprojekt Ökoprofit ein solch hohes Niveau nicht erlangt. "Für das ehrenamtliche Engagement im Team einen herzlichen Dank", sagt Bachhuber.
Musikalisch umrahmt wurde der Empfang vom Isura-Madrigal-Chor Geretsried unter Leitung von Christian Preißler.
In seinem Grußwort bedachte Bürgermeister Reiner Berchtold ausdrücklich die Frau von Agenda-Sprecher Karlheinz Rauh. Ihm sei zugetragen worden, dass sie ihren Mann nur zum Schlafen sehe. Für diese Rücksicht bedanke er sich. Er wolle die Agenda-Mitarbeiter bestärken, "auch weiterhin nicht locker zu lassen und mit Ausdauer und Beharrlichkeit die Ziele weiter zu verfolgen". Herzlichen Applaus erhielten die 35 Sängerinnen und Sänger des Isura-Madrigal-Chors Geretsried, den Christian Preißler seit einem.Jahr leitet. Das Ensemble, das ohne Gage auftrat, beeindruckte mit kunstvoller Polyphonie, mit der sie Madrigale, Spirituals und romantische Lieder vortrugen. szb